Ekim

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EKIM (OKTOBER) steht in der Rubrik

NACH 1974 EXISTIERENDE/GEGRUENDETE PARTEIEN UND GRUPPIERUNGEN UND IHRE HEUTIGE SITUATION

Gründung: 1988

Leitung: H. Fırat

Publikationen: Ekim (Oktober), erscheint illegal, ab 1988 monatlich, ab 1993 alle zwei Monate. Untertitel: Bütün ülkelerin Proleterleri birlesin! (Auf dass die Proletarierinnen des ganzen Landes sich vereinen!) Kızıl Bayrak (Rote Fahne), erscheint alle zwei Monate, Ekim Gençliği (Oktoberjugend) monatlich und wird in Istanbul von Eksen Yayıncılık legal herausgegeben.

Ideologie und Ziele

  • - Sozialistische Revolution
  • - Ekim geht davon aus, dass die Zeit der demokratischen Revolution in der Türkei abgeschlossen und der Feudalismus überwunden ist, und man sich zurzeit also die Phase einer sozialistischen Revolution befindet.
  • - Ekim stellt sich sowohl gegen abenteuerliche militärische Aktionen als auch gegen einen Kampf, der nur auf legalen Mitteln beruht. Ekim unterstützt die PKK.
  • - Notwendigkeit, eine illegale revolutionäre Partei zu gründen.
  • - Die proletarische Klasse ist die Basis der Organisation.
  • - Respektierung demokratischer Prinzipien in der Organisation

Von EKIM verwendete Parolen:

Kurtuluş Yok Tek Başına (Alleine gibt es keine Befreiung)/ Ya Hep Beraber Ya Hiç Birimiz (Entweder alle zusammen oder niemand von uns)/ Kapitalist Yağmaya Karşı Birleşik Direniş (gemeinsamer Kampf gegen die kapitalistische Ausbeutung)/ Kahrolsun Ücretli Kölelik Düzeni (Nieder mit der bezahlten Sklaverei)/ Zafer Direnen Emekçinin Olacak (Der Sieg gehört den kämpfenden Arbeitern).

Organisationsentwicklung

Ekim entstand aus dem Reorganisationsprozess der TDKP 1986/1987. Zwei Flügel haben sich gegen eine Erneuerung der Partei ausgesprochen. Die von H. Fırat angeführte Gruppe verlangte eine grundlegende Veränderung. H. Fırat wies in seiner Schrift "Gündem önerisi üzerine" (Über die vorgeschlagenen Traktanden) vom 28. Januar 1987, die an die Delegierten des Kongresses der TDKP gerichtet war, auf die Notwendigkeit einer kritischen Bilanz der Vergangenheit und der Realität der TDKP hin. H. Fırat beantragte außerdem die sofortige Wiederaufnahme der Publikation von "Yoldaş" und verlangte, dass die Mitglieder der Partei über alle Ereignisse der Vergangenheit informiert würden. Der Bewegung Fırats stand der Widerstand einer anderen Gruppierung entgegen.

1987 trennte sich die Gruppe Firats nach langen Auseinandersetzungen von der TDKP und nannte sich TDKP-Leninist Kanat (leninistischer Flügel der TDKP). Sie publizierte ab 1988 die Zeitschrift Ekim, deren Name die TDKP-Leninist Kanat später übernahm.

Seit 1988 organisierte Ekim drei Kongresse. Der letzte fand 1995 statt. Dort wurde auch beschlossen in naher Zukunft eine revolutionäre Partei zu gründen.

Publikationen von Ekim

Ekim besitzt ein Verlagshaus mit dem Namen "Eksen Yayıncılık", das die Publikationen von Ekim veröffentlicht, namentlich die Bücher von H. Fırat und die beiden Zeitungen Kızıl Bayrak (Rote Fahne) und Ekim Gençliği (Oktoberjugend). Der Hauptsitz von "Eksen Yayincilik" befindet sich in Istanbul, weitere Filialen befinden sich in Izmir, Ankara, Adana, Zonguldak, Bursa und Gebze. Folgende Bücher wurden durch H. Fırat veröffentlicht:

- Devrimci Demokrasi ve Sosyalizm (Revolutionäre Demokratie und Sozialismus). - Demokratizmi Savunmanın Sınırları (Die Grenzen der Verteidigung der Demokratie). - Küçük Burjuva Populizmi ve Proleter Sosyalizmi (Der Populismus des Kleinbürgertums und proletarischer Sozialismus). - Devrimci Demokrasi ve Sosyalizm - TDKP Eleştirisi (Revolutionäre Demokratie und Sozialismus - Kritik der TDKP).

Hochburgen der Organisation

In der Region Tunceli und in den Gefängnissen

Verfolgungssituation

Sympathisantinnen und Militante, die unter Verdacht stehen, sich für Ekim zu engagieren, werden in der Türkei verfolgt. Zahlreiche Personen wurden verhaftet, gefoltert und in verschiedenen Prozessen angeklagt. Eine wegen ihrer Aktivitäten zugunsten der Organisation Ekim fichierte Person muss mit Verfolgungsmaßnahmen rechnen.

Urheberrechtlicher Hinweis: Alle Angaben sind dem Werk "Türkei-Turquie" der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH), Bern, April 1997 entnommen. Die Loseblattsammlung ist vergriffen. Deshalb waren die Autorin Denise Graf und der Autor Bülent Kaya ausdrücklich damit einverstanden, dass der Inhalt per Internet einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wird. Im Text wurde weitestgehend die neue deutsche Orthographie benutzt. Es wurden keine inhaltlichen Veränderungen vorgenommen.