Politische Morde

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Gewaltakte von Dorfschützern und Extremisten

Özgür Gündem vom 04.06.2006

Prügel in Lice

Der Dorfvorsteher des Dorfes Dolunay im Kreis Lice (Diyarbakir) hat Soldaten und Dorfschützer beschuldigt, ihn verprügelt zu haben. Er habe Schüsse gehört, als er auf dem Feld arbeitete und dies der Gendarmeriestation gemeldet. Dort sei gesagt worden, dass niemand im Einsatz sei. Daraufhin sei er in die Richtung gegangen, wo die Schüsse abgefeuert worden und habe Soldaten und Dorfschützer auf sich zugehen sehen. Er habe sich als Dorfvorsteher vorgestellt und gesagt, dass die Bewohner unruhig seien, wenn tagsüber geschossen würde. Dann sei er mit Gewehrkolben geschlagen und als Terrorist beschimpft worden. Später sei er in einem zivilen Fahrzeug nach Hazro auf die Wache gebracht worden. Er habe sich nicht setzen und nicht schlafen dürfen. Er habe auch nichts zu trinken erhalten und sei weiter geschlagen worden. Am nächsten Tag sei er mit einem anderen Fahrzeug bis 500 Meter in die Nähe seines Dorfes gebracht worden.

Özgür Gündem vom 22.06.2006

Überfall auf Hochebene

Die Hochebene nahe dem Dorf Çoban im Kreis Göle (Ardahan) auf der die Dorfbewohner den Sommer verbringen, wurde am 20. Juni von Soldaten und Anhängern der Partei der Nationalen Bewegung (MHP) überfallen und viele Personen wurden geschlagen. Laut der Nachricht der Tageszeitung Özgür Gündem wurde der Überfall von MHP-Anhängern durchgeführt auf Anordnung von Aydar Aslan, dem ehemaligen Parlamentarier der MHP für Kars. Der Angriff soll dem Gouverneur von Göle bekannt gewesen sein. Turgut Ates, ein Dorfbewohner von Çoban, gab bekannt, dass schon vorher ähnliche Vorfälle stattgefunden hätten, Soldaten und MHP-Anhänger setzten sie unter Druck das Dorf zu verlassen. Ates sagte, dass der Überfall von MHP-Anhängern aus dem Dorf Bogatepe und etwa 200 Soldaten durchgeführt worden sei. Die Soldaten hätten die Dorfbewohner beleidigt und viele von ihnen geschlagen. Danach brachten sie alle von der Hochebene zum Hauptquartier der Gendarmerie in Kars. Außer 15 Dorfbewohnern wurden alle anderen Dorfbewohner am 21. Juni entlassen.

Radikal vom 24.04.07

Dorfbewohner von Dorfschützern geschlagen...

Hayrettin Yildirim, der vor 12 Jahren sein Dorf Kasyayla (Kreis Sason, Provinz Batman) verlassen musste und nun im Rahmen des Projektes „ins Dorf zurück“ zurückgekehrt ist, erklärte, dass er am 20. April von Dorfschützern geschlagen wurde. Yildirim sagte: "die Dorfschützer von Binekli, das in der Nähe unserer Felder liegt, fordern uns schon seit drei Jahren auf, als wir zurückgekehrt sind, zu verschwinden. Als wir uns weigerten, haben sie uns angegriffen. Am Freitag (20. April) sagten einige Dorfschützer mittags zu uns, dass wir mit ihnen kommen sollten, da der Kommandant der Polizeiwache uns sprechen möchte. Nachdem sie mich nach draußen geholt hatten, griffen sie mich mit Schlagstöcken, Gewehrkolben der Kalaschnikows und scharfen Gegenständen an. Mit Hilfe der umstehenden Dorfbewohner wurde ich ins Krankenhaus gebracht. Yildirim teilte mit, dass er sich bei der Menschenrechtskommission der Provinz Batman beschweren wird.

Todesschüsse (extra-legale Hinrichtungen)

Bia vom 31.03.2006

Todesschüsse in Batman

In Batman erschossen die uniformierten Kräfte Fatih Tekin (3)

Radikal vom 01.04.2006

Der Name des in Diyarbakir getöteten Kindes wurde mit Enes Ata (6) und der Name des Jugendlichen mit Mehmet Akbulut (18) angegeben. Vergleiche auch: http://www.mopo.de/2006/20060331/deutschland-welt/politik/tuerkei_toedliche_gewalt_in_istanbul_und_kurdengebieten.html

Milliyet vom 06.06.2006

Ungeklärter Mord

Das DEHAP Mitglied Selahattin Aksu und seine Tochter Rozerin (7) wurden am 7. Juni im Dorf Yasar, im Kreis Kiziltepe (Mardin) erschossen. Herr Aksu war dort als Saisonarbeiter beschäftigt. Am fraglichen Tag ging er mit seiner Tochter noch einmal aufs Feld. Gegen 21 Uhr wurden Schüsse gehört. Die Leichen wurden am darauf folgenden Morgen gefunden. Vater und Tochter sollen aus kurzer Entfernung erschossen worden sein.

Özgür Gündem vom 17.06.2006

Tod bei Hausrazzia in Van

Im Stadtteil Safak der Stadt Bostanici (Van) führten die Sicherheitskräfte am 15. Juni eine Razzia auf ein Haus durch. Dabei wurde Giyasettin Korkac getötet. Das Haus soll einem Ikram Aydin gehört haben. Sondereinheiten und Soldaten sollen Handgranaten in das Haus geworfen haben. Der Augenzeuge Mehmet Aydin berichtete: "Auf meinem Weg nach Hause sah ich, dass im Stadtteil viele Polizisten, Soldaten und gepanzerte Fahrzeuge waren. Das Haus von Ikram Aydin war umstellt. Zuerst kamen die Hausbesitzer raus. Sie wurden verprügelt und dann fortgebracht. Dann kam eine Explosion. Ein Panzer hat die Mauer des Hauses eingefahren." Der IHD beklagte sich, dass die Augenzeugen des Vorfalls immer noch in Polizeihaft sind

Zaman vom 21.06.2006

Freispruch für Todesschüsse

Die 8. Kammer des Landgerichts Ankara hat die Polizeibeamten S.K., A.E., E.G., B.G. und M.T. im Zusammenhang mit der Erschießung von Eyüp Beyaz am 1. Juli 2005 freigesprochen, da die Form der Gewalt dem Angriff entsprochen habe. Eyüp Beyaz war bei einem versuchten Selbstmordattentat auf das Justizministerium überrascht worden und wurde auf der Flucht getötet.

Özgür Gündem vom 28.06.2006

Extra-legale Hinrichtung

Die im Ausland erscheinende Zeitung Özgür Politika hat anhand von Fotos, die ein Unteroffizier aufgenommen haben soll, Vorwürfe erhoben, dass der iranische HPG Militante Abbas Emani bei einem Gefecht in der Nähe des Dorfes Tepecik im Kreis Besiri (Batman) am 25. August 2005 lebend gefasst und dann umgebracht wurde. Man habe ihm eine militärische Uniform angezogen und er habe dann 3 Kilometer bis zu einem Stützpunkt eines Spezialteams gehen müssen. Dort sei er verhört und dann erschossen worden. Dann habe man ihn wieder zu dem Ort des Gefechtes geschleift und verbrannt.

Radikal vom 29.08.2006

Todesschüsse in Balikesir

Am 27. August erschossen Polizisten Halil Bulut in Balikesir, weil er nicht anhielt. Er soll schwer alkoholisiert gewesen sein. Die Polizisten behaupteten, dass sie auf die Reifen zielten, aber Halil Bulut wurde in die Brust geschossen.

Radikal vom 01.09.2006

Todesschüsse in Izmir

Am 30. August schoss die Polizei in Izmir auf ein Fahrzeug im Stadtteil Kahramanlar im Kreis Konak (Izmir). Der Fußgänger Aziz Yargi wurde dabei getötet. Nach offizieller Darstellung wurde aus dem Auto ebenfalls geschossen und Aziz Yargi geriet zwischen die "Fronten".

Radikal vom 06.09.2006

Todesschüsse in Batman

Am 5. September eröffneten Soldaten der Gendarmerie Feuer auf ein Fahrzeug, das von Kozluk nach Batman fuhr. Dabei starb Mizgin Özbek (9) und zwei namentlich nicht genannte Personen. Samiye Özbek und Hadi Özbek wurden verletzt. Der Gouverneur von Batman behauptete, dass aus dem Fahrzeug auf die Soldaten geschossen und eine Handgranate geworfen wurde. Zwei männliche Terroristen seien danach mit ihren Waffen verhaftet worden. Bei dem Gefecht sei das Mädchen Mizgin Özbek im Auto getötet worden. Seine Mutter Samiye Özbek sei verletzt worden und werde im Krankenhaus behandelt. Der Fahrer sei unverletzt geblieben. Saadet Becerikli vom IHD in Batman sprach mit Samiye Özbek im Krankenhaus. Sie habe berichtet, dass sie auf dem Weg zu einem Arzttermin waren. Auf dem Weg hätten sie zwei jugendliche Anhalter mitgenommen. Die hätten sich neben die Tochter Mizgin gesetzt, während der Sohn Hadi das Auto gefahren habe. In der Nähe von Taslidere sei plötzlich auf das Fahrzeug geschossen worden. Es habe keinen Versuch gegeben, das Fahrzeug zum Anhalten zu bewegen. Dabei sei wohl auf die Rücksitze geschossen worden, denn alle, die dort saßen, wurden getötet. Saadet Becerikli gab weiter an, dass es im Fahrzeug keine Waffen gab.

Özgür Gündem/Radikal vom 07.09.2006

Die Menschenrechtsorganisationen IHD und Mazlum Der werden den Vorfall untersuchen. Saadet Becerikli sagte, dass Augenzeugen berichtet haben, dass es keine bewaffnete Auseinandersetzung gab. Vom Generalstab wurde erklärt, dass eine Straßenkontrolle aufgrund eines Hinweises stattfand. Dabei wurde versucht, ein ziviles Auto anzuhalten. Auf dem Rücksitz seien zwei Terroristen und die zwischen ihnen sitzende Mizgin Özbek getötet worden. Im Fahrzeug sollen Waffen und Bomben gefunden worden sein. Der Fahrer Hadi Özbek sei am 6. September freigelassen worden. Er habe ausgesagt, dass er die Anhalter zunächst für Bauern gehalten habe, da sie zwei Säcke mit Zwiebeln vor sich hatten. Am Kontrollpunkt seien sie in Panik geraten und hätten gedroht, ihn und seine Mutter umzubringen, wenn er anhalte. Deshalb sei er weiter gefahren und es habe eine Schießerei gegeben.

Özgür Gündem/Radikal vom 08.09.2006

Die Delegation mit je einem Vertreter des IHD und Mazlum und 2 Anwälten der Anwaltskammer in Batman hat den Vorfall untersucht. Hadi Özbek erzählte ihnen am 7. September, dass er erst nachdem die Anhalter ins Auto gestiegen seien, gemerkt habe, dass sie bewaffnet waren. Am Kontrollpunkt sei es zu einer Panik gekommen und das Auto sei direkt vor einem Panzer zum Stehen gekommen. Noch bevor die Anhalter ihre Waffen ziehen konnten, habe ein Kugelhagel begonnen, dem er und seine Mutter entgingen, weil sie direkt vor dem Panzer standen. Nach Özgür Gündem soll Hadi Özbek gesagt haben, dass die Leute auf dem Rücksitz eine Handgranate warfen.

Evrensel vom 05.10.2006

Todesschüsse in Adana

Am 3. Oktober erschoss die Polizei in Ceyhan (Adana) Murat Kasap, als er nach einem Unfall versuchte zu fliehen, da er keinen Führerschein besaß.

Özgür Gündem/Zaman vom 15./16.10.2006

Todesschüsse an der Grenze

Soldaten der Gendarmerie haben am 14 Oktober Aslan Aydin (41) in der Nähe des Dorfes Albayrak im Kreis Baskale (Van) erschossen. Es soll sich bei ihm um einen Schmuggler mit Heizöl gehandelt haben, der der Aufforderung, stehen zu bleiben, nicht nachkam.

Gündem vom 26.01.2007

Vorwurf der außergerichtlichen Hinrichtung

Am 25. Januar begann das Amtsgericht Nr. 2 in Mardin mit der Anhörung im Verfahren gegen den PKK-Geständigen Ömer Karatas, ein Dorfschützer aus dem Dorf Germik im Kreis Derik von Mardin. Das Verfahren war im Zusammenhang mit der Tötung des HPG-Militanten, Mehmet Serif Unat, am 25. Juni 2006 eröffnet worden. Den offiziellen Angaben zufolge war Unat während einer Kampfhandlung getötet worden. Das Verfahren war aufgrund einer Klage der Unat-Familie eröffnet worden.Ömer Karatas sagte wie folgt aus: "Ich war in der Region, um eine Untersuchung und Inspektion zu machen. Die Kommandantur der Polizei in Derik war informiert. Ich bin ein PKK-Geständiger und zugleich ein Dorfschützer. Jemand kam nahe an mein Fahrzeug. Er klopfte an das Fenster, und ich schoss ihn tot, als er versuchte, mich zu töten. Ich kannte seinen Code-Namen Seyda, und er war ein Terrorist. Nachdem ich ihn tötete, entkamen seine drei Freunde. Ich nahm den Terroristen in mein Auto und brachte ihn zur Polizeiwache." Das Gericht vertagte die Anhörung zum 1. Mai. Den Nachrichten zufolge, die in der Homepage der Zeitschrift Özgür Politika erschienen, war Unat verwundet, als er zur Gendarmeriestation in Derik gebracht wurde, und wurde im Garten der Wache erschossen. Özgür Politika behauptete auch, dass obwohl der Ort der Kampfhandlung nahe der Kreisstadt war, niemand die Kampfhandlung gehört hat, dass jedoch stattdessen Personen, welche die nahe Gendarmeriestation verließen, Schüsse hörten und von Soldaten gewarnt wurden.

Gündem, 09.04.2007

Verdacht der Entführung

Deham Özdemir wandte sich an die Zweigstelle des Menschenrechtsvereins in Adana, weil sein Vater Hadi Özdemir seit dem 2. April verschwunden sei. Deham Özdemir berichtete, dass sein Vater 1995 fünf Monate lang inhaftiert gewesen sei unter der Beschuldigung "der PKK zu helfen", sein Onkel sei bei Kampfhandlungen getötet worden, sein Bruder habe sich der PKK angeschlossen. Er sagte: "Mein Vater wurde seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis von der Polizei bedroht. Die Polizei hatte versucht, meinen Vater zu entführen, als er zum Ceyhan-E-Typ-Gefängnis gegangen war, um seine Freunde zu besuchen. Sie ließen ihn jedoch im Stadtzentrum frei, weil die in der Nähe befindlichen Leute gesehen hatten, wie er zwangsweise in das Polizeifahrzeug verbracht wurde. Wir organisierten im letzten Jahr eine Gedenkfeier für meinen Onkel. Danach nahmen die Drohungen zu. Mein Vater musste wegen der Drohungen mit dem Viehhandel aufhören." Özdemir fügte hinzu, dass das Sicherheitsdirektorat von Ceyhan, das Gouverneursamt, der Staatsanwalt und die Gendarmeriekommandantur auf seine Anfragen bezüglich seines Vaters nicht geantwortet hätten.

Atilim-TIHV, 11.04.2007

Die Leiche des am 2. April im Kreis Ceyhan in der Provinz Adana verschwundenen Hadi Özdemir wurde im Ceyhan-Fluss gefunden. Die Leiche wies keine Schussverletzungen auf. Der Bericht über die Todesursache wird in einem Monat erwartet.

Evrensel, 12.04.2007

Veysel Bahadir, eine der Personen, welche die Leiche von Hadi Özdemir (64) aus dem Fluss bargen, berichtete Folgendes: "Ich ging zum Platz des Vorfalls, als ich die Menge sah. Als ich bemerkte, dass die tote Person im Fluss Hadi Özdemir war, sprang ich in den Fluss. Mit Hilfe anderer Leute holte ich die Leiche aus dem Fluss. Die Leiche wurde zum Staatskrankenhaus Ceyhan gebracht. Im Krankenhaus wurde bei der ersten Untersuchung festgestellt, dass sein Nacken und die Füße gebrochen waren."

Radikal vom 24.04.07

Aufforderung, stehen zu bleiben...

Am 22. April wurde der Dorfschützer Mikail Setin in der Nähe des Dorfes Kuzludere, Ortschaft Payas, Kreisstadt Dörtyol (Hatay) getötet, da er nicht auf die Anweisung der Soldaten, stehen zu bleiben, reagiert haben soll. Dabei wurde auch sein älterer Bruder Mehmet Cetin verwundet. Der Gouverneur von Hatay, Ahmet Kayhan, teilte mit, dass der Zwischenfall gegen 20 Uhr passierte, die Cetin-Brüder nicht bewaffnet gewesen seien und Rucksäcke bei sich gehabt hätten. Kayhan sagte: "Die Kommandoeinheit der Gendarmerie, die gegen die Terrororganisation kämpft, sahen in der Dunkelheit zwei Personen mit Rucksäcken im Gestrüpp und forderten sie auf, stehen zu bleiben. Als diese Personen flüchteten, wurde das Feuer eröffnet. Dabei wurde ein Dorfschützer getötet und der andere verletzt. Das war eine Situation, die sich aus einem Missverständnis ergeben hat."

Gündem vom 03.05.07

Verdacht einer außergerichtlichen Hinrichtung

Bei einer Razzia im Stadtteil Dag der Kreisstadt Derik (Mardin) am 2. Mai starb eine Person. In einer offiziellen Erklärung heißt es, bei dem Toten handele es sich um den HPG-Militanten Heysen (Haysem) Anik und er sei während einer bewaffneten Auseinandersetzung gestorben. Wie mitgeteilt wurde, ist Heysen Anik der Sohn des Bürgermeisters der Kreisstadt Dargecit (Mardin) von der DTP, Süleyman Anik. Die bei der Razzia im Haus anwesenden fünf Personen wurden in Polizeigewahrsam genommen. In einer Nachricht der Zeitung Gündem jedoch heißt es, in dem Haus sei es nicht zu einer bewaffneten Auseinandersetzung gekommen, sondern Heysen Anik sei von Kräften der Sondereinheit „Özel tim“ getötet worden.

Radikal, 04.08.2007

Tod nach Nichtbeachtung von Stop-Warnung

Die Polizei eröffnete im Kreis Alanya in der Provinz Antalya das Feuer auf zwei Frauen, die sie des Diebstahls verdächtigte. Nachrichten zufolge hielten die Frauen nicht an einem Kontrollpunkt und die Polizei eröffnete das Feuer. Bei dem Vorfall starb Narin Bulut und Hanim Calikusu wurde verletzt.

ANF, 21.09.07

Tod nach Nichtbeachten einer Halt-Aufforderung

In dem Dorf Ortaklar (Besusin), Kreis Semdinli, Povinz Hakkari, eröffneten Soldaten am Abend des 20.09.07 das Feuer auf ein Auto. Der Dorfbewohner Fikret Erdem starb dabei. Offiziell hieß es, er habe auf die Aufforderung, anzuhalten, nicht reagiert.

BIA-Evrensel, 14-19.09.07

Dorfbewohner von Soldaten getötet...

Ejder Demir, der im Dorf Asagi Kockiran, Kreis Özalp (Van) lebte, wurde am 13.09.07 von der Gendarmerie getötet. Offiziell hieß es, er habe nach dem Störungsfeuer der Soldaten zurückgeschossen. Die Dorfbewohner jedoch sagten, dass nicht geschossen worden sei. Die Staatsanwaltschaft von Özalp nahm die Untersuchungen im Todesfall Ejder Demir auf.

atilim.org, 28.09.2007

Zwei Jugendliche bei Militäroperation erschossen

Bei einer Operation in dem Dorf Boydas (Hozat-Tunceli) schossen Soldaten auf die Jugendlichen Bülent Karatas und Ali Riza Cicek. Bülent Karatas starb und Ali Riza Cicek, der schwer verletzt war, starb im Krankenhaus in Elazig.

bianet, Radikal, 05.10.2007

Außergerichtliche Hinrichtung

Eine Delegation, die den Tod von Ejder Demir untersuchte, ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es eine außergerichtliche Hinrichtung war. Die Delegation zitierte Zeugen und bezog sich hauptsächlich auf die Tatsache, dass Ejder Demir von hinten erschossen wurde. Ejder Demir wurde wegen Schmuggels gesucht und die Soldaten waren auf einen Hinweis hin am 13. September in sein Dorf Asagi Kockiran gekommen.

Gündem, 18.10.2007

Ermordung zweier Bauern

Die Delegation, die die Ermordung von Ali Taydas und seinem Bruder Hidir Taydas im Kreis Mazgirt (Tunceli) untersucht hat, hat ihren Bericht abgeschlossen. In dem Bericht, der von der Zweigstelle des Menschenrechtsvereins Tunceli, der Anwaltskammer Tunceli, dem Parlamentsabgeordneten von Tunceli Serafettin Halis und dem Mitglied des Stadtrats von Mazgirt Salih Gündogan abgefasst wurde, urteilt, dass das Recht auf Leben verletzt wurde. Der Bericht fordert, dass die Soldaten aus dem Dienst entlassen und vor Gericht gestellt werden.

yeniozgurpolitika.com, 19.10.2007

Kein Verfahren nach Tötung wegen Nichtbeachtung von Halt-Befehl

Die Distriktsverwaltung des Bezirks Ceyhan (Adana) genehmigte kein Verfahren gegen den Polizisten Halil Ibrahim Yildirim im Fall der Tötung von Murat Kasap. Murat Kasap war erschossen worden, weil er einem Halbefehl der Polizei nicht gefolgt war. In der Nacht des 29. September 2006 hatte der Polizist Halil Ibrahim Yildirim im Stadtteil Haci Ibrahim mit seinem Gewehr auf Murat Kasap (19) und Resit Seven geschossen, weil sie den Haltebefehl der Polizei nicht beachtet hatten. Bei dem Vorfall war Murat Kasap getötet und Resit Seven verletzt worden.

Star-Gündem, 24.10.2007

Tod im Zusammenhang mit Polizeikontrolle

Am 23. Oktober erschoss die Polizei eine Person aus einem Minibus, der bei einem Kontrollpunkt im Kreis Kale (Provinz Malatya) angehalten wurde, und verletzte eine andere. Der Polizeichef von Malatya sagte, die beiden Leute hätten mit langläufigen Gewehren auf den Polizeitrupp geschossen, als sie aus dem Minibus herauskamen. Bei dem Schusswechsel mit der Polizei sei eine Person, von der angenommen werde, dass sie ein Terrorist sei, getötet und eine andere Person lebend gefasst worden.

Evrensel, 25.10.2007

Polizist erschießt Verdächtigen

Ein Polizist tötete Emrah Gider, der in zwei Fällen von Körperverletzung verdächtigt wurde und der Widerstand gegen die Polizei geleistet haben soll. Bei einer Demonstration der Bewohner des Stadtteils wegen der Tötung von Gider wurde ein Polizist verletzt und drei Personen wurden festgenommen.

Radikal, 23.11.2007

Tod im Zusammenhang mit Identitätskontrolle

Am 21. November wurde Feyzullah Ete (26) bei einem Streit mit der Polizei nach einer Identitätskontrolle in einem Park im Stadtteil Avcilar (Istanbul) durch einen Fußtritt auf die Brust getötet. Laut Aussagen von Augenzeugen verursachte das Treten des Zivilpolizisten gegen die Brust von Ete dessen Tod. Der Zivilpolizist wurde freigelassen, nachdem er eine Aussage gemacht hatte.

Radikal, 11.12.2007

Tötung bei Razzia in Ankara

Am 10. Dezember führten die Anti-Terror-Einheiten in Ankara im Stadtteil Cebeci Quarter in einer verdächtigen Wohnung eine Razzia durch, bei der Kevser Mizrak getötet wurde. Bei der Operation wurden zwei Polizisten und eine Person (Sezgin C.) festgenommen. Kevser Mizrak und die festgenommene Person sollen Mitglieder der Revolutionären Volksbefreiungs-Partei/Front (DHKP/C) sein.

Gewaltakte bewaffneter Gruppen

Özgür Gündem vom 12.08.2004

Aktion der MKP

Die Familie des im Juli getöteten Zeynel Benler (59) hat sich gegen den Vorwurf gewehrt, dass es sich bei ihm um einen "kollaborierenden Agenten" handelt. Die Maoistische Kommunistische Partei MKP (Nachfolger von TIKKO) hatte sich zu dem Mord auf der Hochweide Heldagi (Zeldagi) im Kreis Pülümür (Tunceli) mit dieser Anschuldigung bekannt. Die Tochter Semra Benler (18), die bei dem Vorfall verletzt wurde, gab bekannt, dass es sich um Blutrache handele, da ihre Familie für den Tod von 3 Personen aus der Familie Kahraman im Jahre 1993 verantwortlich gemacht werde. Damals sei Veli Kahraman ebenfalls als "Agent" umgebracht worden und zwei seiner Töchter, die das verhindern wollten, hätten ebenfalls das Leben verloren. Erdal Benler habe zu diesem Zeitpunkt für die PKK gekämpft, sei aber im Kampf gefallen. Die Familie Kahraman habe die Familie Benler für die Morde verantwortlich gemacht und Murat Kahraman habe sich im Jahre 1993 der TIKKO anschließen wollen. Der Überfall auf die Hochweide sei von einer Gruppe mit 20 Personen, darunter Murat Kahraman, Abidin Kahraman, Ali Riza Kahraman und Ecevit Bulut, durchgeführt worden. Sie hätten sie zwischen 22 und 23 Uhr aus den Zelten geholt und gemeint, dass die Partei meinen Vater verhören wolle. Da er nicht mitging, sei er erschossen worden. Sie sei ebenfalls beschossen worden. Ihre Geschwister seien verprügelt worden, wobei der Murat Kahraman meinte, dass die PKK sie doch retten solle, wenn sie der Organisation trauten. Die Aktion selber sei aber im Stile einer Blutrache und nicht als politische Abrechnung durchgeführt worden, sagte Semra Benler.

Özgür Gündem vom 08.07.2005

Necati Yurdakul getötet

Die PKK gab bekannt, dass sie Necati Yurdakul töteten, weil er in Hakkari für JITEM gearbeitet habe.

Milliyet vom 08.08.2006

Funktionär der HPG ermordet

Ramazan Toptas, ein leitender Funktionär des bewaffneten Flügels der PKK, der HPG, wurde am 1. August in den Kandil Bergen (Nordirak) ermordet. Er soll sich der Patriotischen Demokratischen Partei (PWD) des Osman Öcalan angeschlossen haben. Die PKK wiederum sagte, dass der Angreifer gefasst worden sei und verhört werde.

Radikal, 15.05.2007

Toter durch Bombenexplosion

Eine Bombe explodierte am 12. Mai auf dem Markt im Stadtteil Özkanlar im Kreis Bornova in der Provinz Izmir. Bei der Explosion wurden viele Menschen verletzt, Hatem Kartal erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Den Nachrichten zufolge befand sich die Bombe in einem Korb auf einem Fahrrad. Keine Organisation bekannte sich zu dem Anschlag.

Milliyet-Radikal, 23.05.2007

Bombenanschlag in Ankara

Am 22. Mai explodierte nachmittags gegen 6.45 Uhr im Stadtteil Ulus von Ankara eine Bombe. 6 Personen starben und mehr als 100 Personen wurden durch die Explosion verletzt. Bei dem Sprengstoff soll es sich um den Typ A-4 handeln und das Ziel des Anschlags sollen der Kommandeur der Türkischen Armee und militärische Besucher gewesen sein, die in die Türkei gekommen waren, um an der Messe der Waffenindustrie IDEF 2007 teilzunehmen und die durch Ulus gehen sollten. Da es keine Aushöhlung im Boden gab, wo die Bombe explodierte, vermuteten die Beamten, dass die Bombe beim Tragen versehentlich explodiert ist. Die Sicherheitskräfte untersuchen, ob eine der getöteten Personen der Attentäter war.

Atilim-Milliyet, 24.05.2007

Der Gouverneur von Ankara, Kemal Önal, gab bekannt, dass der Bombenanschlag am 22. Mai in der Anafartalar Avenue in Ankara von Güven Akkus ausgeführt wurde. Der Gouverneur betonte, dass der Attentäter aufgrund von am Tatort gefundenen Körperteilen identifiziert worden sei. Bisher ist nicht klar, ob es ein Bombenanschlag war oder ob die Bombe beim Tragen explodierte. Güven Akkus war 1996 unter der Anklage der "Mitgliedschaft der Revolutionären Kommunistischen Union der Türkei (TIKB)" im Gefängnis. Nach seiner Freilassung ist er angeblich der PKK beigetreten.

Die TIKB gab bekannt, dass die Organisation nicht in den Anschlag verwickelt sei. Laut den Erklärungen soll Güven Akkus 1997 als Sympathisant Beziehungen zur TİKB gehabt haben, nach seiner Freilassung habe die Organisation keine Beziehung mehr zu ihm gehabt.

Inzwischen hat auch die PKK eine Erklärung abgegeben und alle Behauptungen zurückgewiesen, dass der Anschlag von der PKK organisiert worden sei.

Birgün, 08.06.2007

Bombenanschläge

Selahattin Deniz, der bei dem Bombenanschlag am 22. Mai in Ankara verletzt wurde, starb am 7. Juni.

Yeni Safak-Gündem, 11.10.2007

Bombenanschlag in Diyarbakir

In Diyarbakir wurde eine Handgranate auf einen Trupp Polizisten geworfen. Ein Polizist starb und sechs Personen, darunter ein Kind, wurden verletzt. Ein gepanzertes Fahrzeug wurde zum Tatort geschickt, es überfuhr Frau Emine Arik (69).

Yeni Safak, 08.10.2007

Bombenexplosion in Istanbul

Am Abend des 7. Oktober explodierte eine Bombe, die in einem Abfallbehälter in einem Park in Avcilar (Istanbul) deponiert worden war. Fünf Personen wurden verletzt, darunter ein Polizist.

ntvmsnbc.com, 25.12.2007

Ein Toter durch Bombenexplosion in Istanbul

Im Stadtteil Sefaköy von Istanbul wurden durch eine Bombe, die in einem Abfallbehälter explodierte, eine Person getötet und sechs Personen verletzt.

Morde von Zivilisten (mit politischem Hintergrund)

Vatan vom 15.09.2006

Mord durch unbekannte Täter

Unbekannte Männer töteten am 13. September den taubstummen Adem Yilmaz in Gaziosmanpasa (Istanbul). Adem Yilmaz war zusammen mit Kabil Güler, Ali Subasi und Sinan Yavuz am 8. April 2005 festgenommen worden. Die Verdächtigen wurden in Zusammenhang mit dem Mord an Esat Atmaca gebracht, der der Front für Rechte und Freiheiten nahe stand. Adem Yilmaz war nach 14 Monaten U-Haft freigelassen worden.

Hürriyet-Sabah, 19.04.2007

Mordanschlag gegen Christen in Malatya

Drei Personen wurden bei einem Mordanschlag gegen das Zirve-Verlagshaus, das Bücher über das Christentum veröffentlicht, am 18. April in Malatya getötet. Der Vorfall ereignete sich folgendermaßen: Cuma Özdemir (20), Hamit Ceker (19), Salih Gürler (20) und Abuzer Yildirim (19) überfielen das Büro des Zirve-Verlags im Stadtteil Niyazi Misri gegen 13.30 Uhr. Die Attentäter verschlossen die Tür von innen und fesselten die Hände, Füße und banden die Münder des deutschen Staatsbürgers Tilman Ekkehart Geske (46) und von Necati Aydin (35) zu, indem sie sie mit Messern bedrohten. Ugur Yüksel kam zu dem Büro und rief Necati Aydin mit dem Telefon an, nachdem er eine Weile geklingelt hatte. Aydin sagte ihm, er solle weggehen und im Hotel bleiben. Ugur Yüksel war die Situation verdächtig und er rief die Polizei an. Als er danach an die Tür klopfte, zogen ihn die Attentäter hinein und banden seine Hände, Füße und seinen Mund. Sie töteten alle drei Personen, indem sie ihnen die Kehle durchschnitten. Als die Polizei zum Tatort kam, geriet der Attentäter Emre Günaydin in Panik und sprang aus dem Fenster. Die anderen vier Attentäter wurden im Büro von der Polizei festgenommen. Geske und Aydin starben den Berichten zufolge am Tatort, Yüksek starb im Krankenhaus. Es wird angenommen, dass Emre Günaydin der Anführer und Organisator des Mordanschlags war. Die Polizei führte in dem Ihlas-Studentenwohnheim, in dem die Studenten lebten, eine Razzia durch. Es wurde bekannt, dass Emre Günaydin am 28. Januar aus dem Wohnheim entlassen wurde und die anderen dort noch wohnten.

Yeni Safak, 05.10.2007

Urteil gegen Mörder des Priesters Santoro rechtskräftig

Die 1. Kammer des Kassationshofes bestätigte die Verurteilung von O.A. zu einer Haftstrafe vom 18 Jahren und 10 Monaten. O.A. war wegen der Ermordung des Priesters Andrea Santaro von der St. Maria Kirche in Trabzon verurteilt worden.