Bevor ich auf Ubuntu umstieg

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Ein Crash ist immer unangenehm und der Umstieg auf ein neues System mit noch mehr Arbeit verbunden.

Vorgeschichte

Irgendwann im Februar 2010 habe ich mir den "Google Redirect Virus" eingefangen. Das wusste ich am Anfang nicht, denn kein Anti-Virus Programm erkennt das böse Teil. Am Anfang fand ich es nur seltsam, dass ich fast jedes Mal, wenn ich auf einen der ersten fünf Treffer bei einer Suchanfrage bei Google klickte, auf andere Seiten geleitet wurde, die mich als 100.000 Besucher oder dergleichen begrüßten. Ich bin natürlich immer sofort zurück gegangen und - wenn ich clever genug war - habe ich die ersten Treffer nur noch im Cache aufgerufen.

Es taten sich aber auch andere merkwürdige Dinge. Irgendwann beim normalen Arbeiten verkleinerte sich meine untere Arbeitsleiste und das Schriftbild änderte sich. Soweit es irgend ging, habe ich gleich einen Neustart gemacht und die Änderungen rückgängig gemacht. Dann, bei einem unüberlegten Klick auf einen der vorderen Treffer verabschiedete sich der PC komplett. Windows stellte einen schwerwiegenden Fehler fest und bezeichnete eine Datei, die zum Treiber der Grafikkarte gehörte, als beschädigt.

Trotzdem funktionierte wieder alles und außer, dass die Starts schon seit längerem 5 Minuten und mehr dauerten, wollte ich erst noch ein paar Arbeiten zu Ende bringen, bevor ich mich zu einschneidenden Maßnahmen entschloss. Das Mindeste war eine Neuinstallation von Windows XP. Da mein Billig-PC von Packard Bell keine Partitionierung der Festplatte erlaubte, würde ich also alle Daten verlieren. Mein letztes Backup lag um ein paar Wochen zurück, so dass ich mir überlegen musste, wie ich die neueren Sache sichere, ohne dabei eine Infizierung zu "kopieren".

Eigentlich war mir aber auch klar, dass ich einen neuen Computer brauchte. Die Bearbeitung von Filmen (um nur ein Beispiel zu nennen) war seit etlichen Wochen zu einem Geduldsspiel geworden. Wenn ich Reklame entfernt hatte, brauchte das Programm mehr Zeit als der Film selber, um die gewählten Teile zu einem Film zu machen.

Neuer Rechner, aber welcher?

Gerade da bot Aldi, der Laden, dem man in Sachen Technik nicht trauen sollte, ein Netbook für 300 Euro an. Soviel konnte (wollte) ich mir leisten, aber mit 1GB Arbeitsspeicher hatte das Teil auch nicht mehr Leistung als mein PC. Neben der Recherche im Internet (eher unübersichtlich) habe ich dann meine ersten Fahrradtouren zu entsprechenden Geschäften gemacht und mich dann für ein Komplettsystem bei Schiwi entschieden. Da hatte ich vier Mal soviel Arbeitsspeicher und fünf Mal soviel Speicherplatz wie auf meinem aktuellem Rechner.[1]

Per Telefon habe ich das Teil in die Filiale in Winterhunde bringen lassen und am 4. März 2001 (einem Freitag) gegen 17 Uhr abgeholt. Über 3 Kilometer habe ich den (nicht gerade kleinen) Kasten (miditower) auf dem Gepäckträger des Fahrrads nach Hause befördert. Ich hatte es wohl korrekt verkabelt, aber ich hatte weder mit meiner Ubuntu CD[2] noch mit einer Knoppix CD Erfolg beim Booten des Systems. Nach einer gewissen Zeit hatte ich nur noch einen schwarzen Bildschirm.

Mit meinem Notebook von Toshiba habe ich eine neuere Version von Ubuntu herunter geladen, konnte aber auch mit Hilfe eines externen Brenners keine CD erstellen. Also musste ich am Samstag die Hotline des kleinen Geschäfts (3 Filialen) anrufen, um mir sagen zu lassen, dass die Techniker nur bis Freitag arbeiten. Als Kunde könne ich jedoch die Verkäufer in den Läden fragen. Also ging es wieder aufs Fahrrad und nach Winterhude und der nette Verkäufer hat mir gegen den Preis für eine DVD (1 Euro) die neuste Version von Ubuntu (10.10) auf eine DVD gebrannt.

Installation von Ubuntu

Mit dieser DVD klappte die Installation problemlos. Da ich mein Kabel für die DSL Verbindung angeschlossen hatte, wurden gleich entsprechende Sprachpakete etc. mit installiert. Als Browser war Firefox und als Schreibprogramm OpenOffice ebenfalls installiert. Dennoch habe ich nicht gleich auf diesem Rechner weiter gemacht, denn es fehlte nur noch wenig an meinen ausstehenden Arbeiten.

Am Samstag und Sonntag war es etwas seltsam, dass der alte Rechner aus dem Standby nicht wieder in den Arbeitsmodus wechseln wollte, sondern erst nach dem Ausschalten (auch Reset genannt) wieder aktiv wurde. Nachdem ich ihn am Sonntag Abend komplett ausgeschaltet hatte, wollte er am Montag Morgen gar nicht mehr hochfahren. Die Geräusche schienen (erst einmal) zu stimmen, aber auf dem Monitor war nichts mehr zu sehen.

Nun erinnerte ich mich, bei einem PC Doktor Laden in der Nähe meiner Wohnung vorbei gekommen zu sein. Ich fand ihn auch im Internet, jedoch mit der Öffnungszeit erst um 10 Uhr. Als ich ihn dann endlich in seinem Geschäft antraf, beantworte er mir meine Fragen dahin gehend, dass ich auf die Festplatte des stummen Rechners auch über einen "case" zugreifen könne, wenn ich die Festplatte ausbaute. Da es aber zwei Arten von Festplatten gab (gibt) musste ich erst einmal schauen, welche Festplatte ich hatte. In meinen Handbuch wurde ich nicht schlau und auch im Internet gab es keine klare Antwort. Da ich in jedem Fall die Festplatte ausbauen müsste, habe ich mich ans Schrauben gemacht.

Es waren aber kaum Schrauben da, bzw. nicht solche, die die Außenwände festhielten. Hinten gab es auf der einen Seite 2 Schrauben und auf der anderen Seite zwei Knöpfe mit den Symbolen für abgeschlossen und offen. Nur ließ sich einer nicht zum Öffnen hochziehen, weil das Gehäuse im Weg war. Also bin ich wieder ins Internet, um zu schauen, ob zwei Computer nicht per Kabel miteinander verbunden werden können. Die Antwort war, können sie, aber das Teil genannt Konverter oder so, gibt es nicht an vielen Orten. Bevor ich mit dem Teil zum PC Doktor ging, wagte ich einen Versuch bei Staples (nicht viel weiter als der PC Doktor). Da hatten sie das Kabel (natürlich) nicht und der Techniker konnte mir nicht wirklich erklären, wie ich den bei ihnen gekauften PC aufkriege.

Also stand der Weg zum PC-Doktor mit dem Kasten unter dem Arm auf dem Programm, möglichst noch bevor dessen Mittagspause um 13 Uhr begann. Zuvor wollte ich aber einen letzten Versuch machen, das Teil zum Laufen zu bringen und - siehe da - es klappte. Meine wichtigsten Arbeiten der letzten Tage habe ich gleich zu Google hoch geladen und habe den Rest des Nachmittags geschaut, was sonst noch sehr wichtig ist (unter all den Dingen, die ich seit dem 8. Januar, dem letzten Backup noch angelegt hatte).

Einzelnachweis

  1. Wie lange der Link aktuell sein wird, weiß ich nicht, aber im März 2011 war das von mir gewählte Modell unter diesem Link zu sehen.
  2. Hier handelte es sich um Ubuntu 9.10, was ich zuvor parallel zu Windows XP ausprobiert hatte.