Filme schneiden in Ubuntu
Bei Aldi-Nord gab es ab ab dem 13. Oktober 2011 einen Camcorder von Medion für 119 Euro. Aufgrund meiner schlechten Erfahrung mit elektronischen Geräten habe ich lieber verzichtet und mich nach Alternativen umgeschaut.
Welcher Camcorder?
Es sind jede Menge Camcorder auf dem Markt[1] und es gibt auch eine Fülle von Seiten mit Tests, Vergleichen und Bewertungen. Es fällt dabei schwer, die Zuverlässigkeit der Informationen einzuschätzen. Erste Informationen sind vielleicht bei http://www.chip.de/ oder bei http://www.computerbild.de zu holen. Eine weitere Idee könnte sein, sich bei Youtube umzusehen, wenn einmal ein entsprechendes Gerät gefunden wurde. Jedoch sind nicht immer für jedes Gerät Testaufnahmen (z.B. bei schwachem Licht) zu finden. Ganz nett ist beispielsweise ein Vergleich von den Panasonic Modellen SD99 und SD909 bei beleuchteter Straße. Besser noch als Ebay scheint die Auswahl bei Amazon zu sein. Hier gibt es auch Kundenrezensionen, die zum Teil sehr ausführlich sind.
Ich weiß nicht, ob die Aussage "Panasonic ist bei Camcordern eine gute Marke" zutrifft, aber im Endeffekt habe ich mich bei einem Spontanbesuch bei Conrad und dann Media Markt dazu entschieden, den Camcorder Panasonic HX-DC1 zu kaufen. Wie die meisten Billigprodukte scheint er nur bei guten Lichtverhältnissen vernünftige Aufnahmen zu machen. Daher ist eine Fahrradtour im Sonnenlicht durchaus geeignet, das Teil einmal auszuprobieren. Es sind viele kleine Filme entstanden, die ich anschließend mit den Programmen unter Ubuntu zusammen basteln wollte.
Neue Tonspur?
Mit dem Camcorder können Filme und Bilder aufgenommen werden. Es kann aber nicht angehalten und dann weiter gefilmt werden. Also entstanden viele kürzere Filme (und Fotos). Mit Avidemux kann ich Bild und Ton getrennt abspeichern. Da ich meine Filme kommentieren wollte, habe ich also erst einmal nur das Video abgespeichert und dabei gleich mit Avidemux die unnötigen Teile heraus geschnitten. Das war ziemlich problemlos (unter Audio einfach "keine" aktivieren und zum Herausschneiden Anfang und Ende markieren und dann unter Bearbeiten > Ausschneiden wählen).
Zu den einzelnen Filmsequenzen konnte ich mit dem Audio Recorder unter Anwendungen > Multimedia eine MP3 Datei erstellen. Avidemux kann auch externe Audio Dateien verwenden, aber das habe ich dort nicht, sondern in OpenShot versucht. Seltsamerweise war die Audio Datei aber viel länger als die Video Datei. In jedem Fall waren aber die Dateien (ob mit oder ohne Ton) zu groß, um ins Internet gestellt werden zu können.
Screencasts
Wie schon unter Screencasts beschrieben, funktioniert das Aufnehmen von Screencasts mit dem Desktop Recorder ganz gut. Also habe ich auf Google Maps die Route angezeigt und bin dann zu den Filmen im MP4 Format gegangen, d.h. ich habe sie in Firefox anzeigen lassen und während ich die Stummfilme laufen ließ, habe ich meinen Kommentar dazu abgegeben. Die resultierenden Filme im OGV-Format sind aber nur in wenigen Browsern direkt abzuspielen. Die Einbettung unter HTML5 verlangt zudem eine MP4 Datei als Alternative für die anderen Browser.
Mit PiTiVi kann ich die Dateien verkleinern, es kommt aber wieder OGV Format heraus. In WinFF kann ich (momentan) nur ins AVI-Format ändern. Da Avidemux keine ODV-Dateien erkennt, ist dieser Schritt notwendig, um dann in MP4 zu ändern. Seltsamerweise kommt dabei aber eine relativ große Datei heraus. Danach hatte ich erst einmal zwei Ideen:
- Lade OGV nach Youtube hoch
- Versuche es mit dem Programm von Panasonic unter Windows
Youtube hat nur 2 Sekunden meines ca. 4:30 Minuten langen Film mit knapp 70MB im OGV Format akzeptiert (das Hochladen dauerte ca. 20 Minuten) und mit der Software unter Windows habe ich wohl wegen der geringen Leistung des Notebooks Schiffbruch erlitten. Einen Film in MP4 akzeptierte Youtube, aber irgendwie hatte der seltsame Maße (sehr breit). Ich habe ihn dennoch erst einmal dort belassen.
Einbetten im Wiki
Nun habe ich mit OpenShot einige Filme zusammen gestellt, sie dann im Video Player abgespielt und dabei den Desktop Recorder laufen lassen. Sodann habe ich den Film in PiTiVi verkleinert. Entstanden ist ein Film mit 55MB. Das hatte ich hier mit der Erweiterung "videoflash" eingebettet, aber es gab Probleme beim Laden. Deshalb hatte ich entsprechende Filme zu Youtube hochgeladen und auf einer separaten Seite eingebunden. Die Qualität der Filme lässt sich hier durch Klicken auf die Pixelzahl (vermutlich 360p) verändern.
An dieser Stelle stand ein Versuch, um zu demonstrieren, dass ich inzwischen auch Filme vertonen kann. Das geht mit OpenShot. Ich hatte die Erweiterung "videoflash" benutzt, die aber ein Sicherheitsrisiko darstellt. Ich versuche es daher einmal mit der Erweiterung "html5video".
- An diesem Teich gibt es etwas mehr Federvieh sollte das Teil heißen. Der Film hätte ca. 35MB gehabt. Ich lasse die "Codes" mal stehen:
<center> <HTML5video width="640" height="480" autoplay="false">wind</</HTML5video> </center> <videoflash type="html5" style="width:640px;height:480px;">http://ob.nubati.net/de/filme/ubuntu/wind.ogv</videoflash>
Das größere Projekt
Da am Sonntag wieder schönes Wetter war, konnte ein weiterer Versuch mit Bildern bei der Fahrt mit dem Rad unternommen werden. Als Stabilisierung habe ich dabei eine kleine Tasche benutzt, die ich mir über die Schulter hängen konnte. Ich habe eine Seite mit einer Zeitungsseite gefüllt, damit der Camcorder relativ fest "sitzt". Entstanden sind dabei leicht (links-rechts) schwankende Bilder mit der linken Seite des Lenkers als Störfaktor im Bild.
Was in OpenShot ganz gut funktioniert, sind Titel einfügen. Was auch ganz gut funktioniert, ist eine weitere Tonspur einfügen und an der entsprechenden Stelle zu trennen.

Das ist mir in Audacity nicht auf Anhieb gelungen, obwohl es das bessere Schneidewerkzeug für Ton sein soll als der Audio Recorder. Die Bedienung ist aber nicht intuitiv.
Das Ergebnis war ein Film von 4:17 Minuten, der in MP4 eine Größe von 144MB hat. Mit WinFF habe ich davon eine OGV Datei erstellt, die mit 239MB fast doppelt so groß ist (obwohl dieses Format mit Datenverlust daher kommen soll). Dennoch habe ich eine Seite mit HTML5 erstellt und hoffe, dass die entsprechenden Browser das Teil auch erkennen werden. Auf dem Film ist neben dem Originalton (vor allem der Fahrtwind) auch "Sound of Silence" zu hören. Happy Viewing also.
Doch das falsche Gerät
Im Endeffekt habe ich mich aber entschlossen, den Camcorder Panasonic HX-DC1 wieder zurückzubringen. Der Grund waren vor allem die schlechten Innenaufnahmen oder Aufnahmen bei wenig Licht. Bei einem Rückgaberecht von 14 Tagen ging die Sache beim Media Markt glatt über die Bühne. Zwei Sachen haben mich aber gewundert. Auf der einen Seite wird der Camcorder, den ich für 189 Euro kaufte, bei Media Markt im Internet für 166 Euro angeboten. Im Internet sind gerade mal fünf Camcorder von Panasonic aufgelistet, aber im Laden waren es weit mehr. So waren z.B. die HDC-SD99 und HDC-SD909 ebenfalls im Sortiment. Der Preis des HDC-SD99, für den Panasonic eine Empfehlung von 520 Euro ausgibt, war hier für 450 Euro erhältlich. Das günstigste Angebot im Internet lag bei 437 Euro (plus Versandkosten).
Ich habe aber bei 450 Euro nicht gleich zugeschlagen und erst zu Hause wurde mir klar, dass mit diesen Gerät gute Videos (auch drinnen und bei wenig Licht) gemacht werden können, aber praktisch keine Fotos. Außerdem ist das Teil doch etwas zu groß, um in die Hosen- oder Jackentasche zu passen. Eine Alternative wäre vielleicht Panasonic HX-WA10. Der ist für 250 Euro zu haben. Die relevanten Stellen aus einer Kundenrezension bei Amazon sind:
- Außenaufnahmen, bzw. heller Innenraum: ausgezeichnet. Gesichtserkennung funktioniert für meine Begriffe extrem gut - nicht nur von vorne, sondern auch von der Seite. Der intelligente Aufnahmemodus macht seine Aufgabe sehr gut. Dämmerung bzw. Innenraum mit Kunstlicht. Hier braucht der Autofokus länger. Die Filmqualität hält sich für meine Begriffe aber sehr gut. Das Bildrauschen bei Fotos ist vergleichbar mit einer Schnappschusskamera. Bis ISO 400 gehts, dann wirds allerdings sehr stark. Unterwasser: Hier kann ich nur sagen - ich bin begeistert. War mittlerweile einige Male schnorcheln und auch öfter bis 3m unten. Ich denke man sollte unbedingt die recht ausführliche Anleitung für den Unterwassereinsatz lesen und sich auch daran halten.
Ich habe zwar nicht verstanden, was ISO mit digitaler Fotografie zu tun hat, bzw. wieviel Licht bei ISO 400 vorhanden ist, aber die Ergebnisse bei wenig Licht sind nicht sehr berauschend wie dieser Film zeigt. Ein witziger Werbefilm von 2 Minuten kann bei Youtube angesehen werden. Eine andere Billiglösung wäre der Panasonic HM-TA20, mit dem ebenfalls unter Wasser gefilmt werden kann. Mit einem Preis um 150 Euro sind die Leistungen (z.B. Standbild) nicht so toll und im Handyformat fällt das ruhige Halten vielleicht doch etwas schwerer.
Mit meinen Recherchen zu Smartphones, die angeblich ja alles können, bin ich nicht sehr weit gekommen. Hier zahlt der Mensch aber für andere Dinge wie Internet-Zugang und Navi sowie diverse Apps wohl den entsprechenden Preis. Das IPhone hat aber in Samsung Galaxy S2 i9100 und HTC Sensation Konkurrenz bekommen, die unter 500 Euro erhältlich sind. Foto- und filmtechnisch können sie aber mit den Camcordern nicht mithalten und ein vernünftiges Handy habe ich mir ja vor ca. einem Jahr zugelegt.
Einzelnachweis
- ↑ Auf dieser Seite mit Vergleichsmöglichkeiten waren mehr als 400 Geräte in der Datenbank