PDK-T

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PDK-T / T-KDP (Partiya Demokrate Kurdistana Türkiye (k) - Türkiye Kurdistan Demokrat Partisi (t) - Türkisch-Kurdisch Demokratische Partei)

Gründung: 1965 durch Faik Bucak, Sait Elçi, Ömer Turan

Sekretäre: Faik Bucak (wurde 1966 wahrscheinlich durch den Geheimdienst ermordet), Sait Elçi (ebenfalls 1971 ermordet) und Dr. Siwan

Ideologie und Ziele:

  • - Forderung nach kurdischer Autonomie, 1977 abgelöst durch die Forderung nach Unabhängigkeit Kurdistans.
  • - Bekenntnis zum Marxismus-Leninismus.
  • - Soziale und politische Gleichberechtigung mit der türkischen Bevölkerung.
  • - Erreichen dieser Ziele durch sozialen Wandel und nicht durch eine soziale Revolution.

Organisationsentwicklung:

Seit Atatürk ist die PDK-T die älteste kurdische Organisation in der Türkei. Im Gegensatz zu den anderen Organisationen in der Türkei ist die PDK-T die einzige Organisation, die außerhalb des Landes gegründet wurde, d.h. sie entstand aus der kurdischen Bewegung im Irak. Die PDK-T legte ihren Schwerpunkt bei der Organisation der Bauern/Bäuerinnen. Bei den Wahlen von 1965 und 1969 hat die Partei die TIP, Türkiye İşçi Partisi, unterstützt und am 28. Januar 1968 eine wichtige Rolle bei der Gründung der DDKO, Devrimci Doğu Kültür Ocakları, gespielt.

1969 stand sie in Kontakt mit der irakischen KDP unter M. Barzani. 1970 trennte sich eine Gruppe im Umfeld von Dr. Siwan von der PDK-T, um sich weiter links zu situieren. Dr. Siwan warf der Führung unter Elçi extrem nationalistische Tendenzen vor. Später kritisierte er auch den Namen der Partei und schuf eine andere Partei mit dem Namen Kürdistan Demokratik Partisi (Kurdische Demokratische Partei).

Nach der Ermordung von Elçi durch Dr. Siwan und derjenigen von Dr. Siwan durch die PDK-Irak 1971, sah sich die PDK-T in großen Schwierigkeiten. Die PDK-Irak kontrollierte die PDK-T, die bis zum zweiten Kongress eine nationalistische Linie verfolgte. Beim Kongress von 1975 fanden die verschiedenen Tendenzen der PDK-T einen Kompromiss und gaben der Partei eine eher linksorientierte Ausrichtung.

Die definitive Spaltung der Partei ereignete sich am dritten Kongress 1977, an dem der linke Flügel der Partei die Organisation verließ und die KUK (Kürdistan Ulusal Kurtulusçuları) gründete. Die KUK betrachtete sich nicht als Gruppe, die die Partei verlassen hatte, sondern verstand sich als organische Weiterführung der PDK-T. Diese Spaltung hat die Partei beträchtlich geschwächt.

1991 schlossen sich die PDK-T und eine aus der KUK ausgetretene Gruppe zusammen.

Verfolgungssituation:

Die erste Verhaftungsoperation gegen die PDK-T fand am 28. Januar 1968 statt. Vor dem Gericht in Antalya wurde ein öffentlicher Prozess gegen die Anführer der Partei eröffnet. Die Anklage lautete auf Gründung und Leitung der Partei. Sait Elçi wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Ungefähr 30 Anführer der Partei wurden 1971 ebenfalls von Militärgerichten verurteilt. Im Rahmen der Amnestie von 1974 wurden alle freigelassen.

Nach dem Putsch von 1980 wurden die Anhängerinnen dieser Partei erneut in juristische Verfahren involviert. Sie wurden verhaftet und gefoltert und danach separatistischer Aktivitäten beschuldigt. Alle, die unter Verdacht stehen, sich für die Partei engagiert zu haben, sind weiterhin Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt. Auch Personen, die wegen ihrer Aktivitäten für die Partei fichiert sind, werden verdächtigt, weiterhin aktiv zu sein und leiden deshalb unter Verfolgungsmaßnahmen.

Urheberrechtlicher Hinweis: Alle Angaben sind dem Werk "Türkei-Turquie" der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH), Bern, April 1997 entnommen. Die Loseblattsammlung ist vergriffen. Deshalb waren die Autorin Denise Graf und der Autor Bülent Kaya ausdrücklich damit einverstanden, dass der Inhalt per Internet einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wird. Im Text wurde weitestgehend die neue deutsche Orthographie benutzt. Es wurden keine inhaltlichen Veränderungen vorgenommen.