Qualitative Scans - kleiner Umfang
Es kann sein, dass ExpertInnen beim Lesen dieser Anleitung ins Schmunzeln geraten, weil ich keine Erklärung habe, warum mit meiner Methode Dateigrößen auf 1/10 reduziert werden können und nur 10% der Qualität verloren geht.
Schritt 1
Mein Archiv mit Zeitungsartiklen aus den Jahren 1992-1999 war in 30 Aktenordnern untergebracht, wobei entweder ganze Zeitungsseiten "abgeheftet" oder aber ein oder mehrere Artikel auf eine Seite aufgeklebt waren. Ich habe die Arbeit in 10 Sitzungen "erledigt" und deshalb hatte ich am Ende 10 Verzeichnisse mit dem Namen scan von 01-10 (scan01 bis scan10).
Die "scans" habe ich einfach durchnummeriert, angefangen mit 01, 02... und als Bilder im jpg-Format abgespeichert. Damit ich die jeweiligen Scans bestimmten Nachrichten zuordnen konnte, habe ich das Datum als jjmmdd an den Anfang gesetzt und dann die Quelle hinzugefügt. Wenn von der gleichen Quellen mehrere Nachrichten von einem Tag vorhanden waren, oder ich eine Zeitungsseite nur durch mehrere Scans erfassen konnte, kam hinten noch 01, 02... hinzu.
Das Ganze habe ich in beliebigem Format (doc, rtf, xml) in einer Tabelle festgehalten, d.h. linke Spalte: Nummer des Scans und rechte Spalte: Quelle (als Name der am Ende zu erstellenden Datei). Als fiktives Beispiel nehme ich eine Seite in der TAZ (Die Tageszeitung) vom 05.07.1993, für die ich 2 Scans benötigte (obere Hälfte, untere Hälfte). Wenn das in der linken Spalte z.B. der Scan 05 und 06 war, dann stand rechts in der Tabelle daneben 930705taz01 bzw. 930705taz02.
Schritt 2
Ich brauchte bei den Scans nicht darauf zu achten, ob die Ausgabe schwarz-weiß oder farbig sein sollte; besser gesagt, ich habe die farbige Variante, die zu größeren Dateien führt, bevorzugt. Danach hatte ich Dateien, die bis zu 4 Megabyte groß sein konnten.
Für die Screenshots (Abbildung dessen, was auf dem Bildschirm ist) habe ich das Programm IrfanView zu Hilfe genommen. Damit können mehrere Screenshots hintereinander gemacht werden und es wird immer nur das jeweils geöffnete Fenster abgebildet.
Nachdem unter den Optionen-Fotografieren angeklickt wurde, sollte ein Verzeichnis angegeben werden, in das die Screenshots als Dateien mit dem Anfang "capture..." abgelegt werden. Sie werden nacheinander durchnummeriert, was die Identifikation später erleichtert.
Bevor ich einen Screenshot mache, muss ich natürlich das Bild erst einmal öffnen. Dazu kann jedes Programm zur Bildbearbeitung oder -betrachtung genommen werden. Ich könnte die Bilder auch in IrfanView selber öffnen. Ich habe aber das Programm von windoofs genommen, das sich beim Doppelklick auf eine Bilddatei anbietet. Solange wie die Funktion "Fotografieren" aktiv ist, erstelle ich mit Strg+F11 einen Screenshot.
Achtung: Die Maus sollte nicht auf dem eigentlichen Bild (dem Zeitungsartikel) sein, denn beim Ausführen von Strg+F11 wird die Maus zu einer relativ dumm aussehenden Hand (selbst ein Pfeil auf dem Bild würde ja schon stören).
Schritt 3
Nehmen wir einmal an, dass die Bilder 01-10.jpg per Screenshot zu capture07120201-capture07120210.jpg wurden (die Nummerierung der capture-Bilder ist leider etwas komplizierter). Dann brauche ich ein Programm zur Bildbearbeitung. Da ich mich an xnview gewöhnt habe, rufe ich es auf und lade meinen ersten Screenshot. Da war der erste Schritt, den Zeitungsartikel aus dem Screenshot auszuschneiden, d.h. die im Screenshot erscheinende Maske des Programms und unsaubere Teile des Scans wegzuschneiden.
Sodann kommt für mich der unerklärliche aber absolut notwendige Schritt: Ich muss das Bild unbedingt verkleinern. Das habe ich in Prozenten gemacht (nicht Pixel). Wenn ich ein großes Bild hatte (z.B. ein Viertel einer Zeitungsseite) dann habe ich nur minimal verkleinert (z.B. um 5 auf 95%). Hatte ich einen kleinen Artikel, der im Scan recht groß geraten war, konnte ich auf bis 60% verkleinern. Durch dieses Verkleinern wird seltsamerweise nicht nur die später abzuspeichernde Datei kleiner, sondern auch die Lesbarkeit des Textes besser (sieht aus, als würde die Qualität besser).
Um das in Bildern zu demonstrieren (zum Vergrößern auf die Bilder klicken):
So sieht der Zeitungsartikel aus (dieser ist nicht unbedingt gut lesbar, aber um die Screenshots nicht zu groß werden zu lassen, hatte ich immer nur kleine Fenster geöffnet). Zum Abschluss muss ich nun noch den richtigen Dateinamen vergeben, den ich aus meiner Tabelle kopieren kann. Da das Beispielbild die Nummer 76 hatte, finde ich dort den Namen 940216og und weiß, dass die Nachricht am 16.02.1994 in Özgür Gündem erschienen ist. Der Scan hatte eine Größe von 1,5 Megabyte. Das nun erstellte Bild hat gerade mal 40 Kilobyte. Warum weiß ich nicht.