Tipps und Tricks in Ubuntu

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Auch nach einem Monat mit dem neuen Betriebssystem gibt es immer wieder kleine und große Hürden.

Kleinigkeiten

Die zuletzt geöffneten Dokumente ist der letzte Punkt unter "Orte". Das als desktop search bekannte Verfahren Dateien anhand von dort verwendeten Begriffen zu finden, wird von Google als Desktop Google auch für Linux angeboten. Bei mir wurden im ersten Gang etwas mehr als 6.000 Dateien indiziert. Dann wurde ein Begriff, von dem ich annahm, dass er öfter vorkommt, nur in zwei neu angelegten Dateien gefunden. Ich konnte keinen Hinweis finden, ob und auf wieviel Ebenen auch Unterordner eingeschlossen werden. Die in Ubuntu sonst sehr vielseitige Dateienverwaltung Nautilus suchte nur nach Dateinamen.

Desktop Search

In Ubuntu gibt es verschiedene Desktopsuchmaschinen. Ich nahm an, dass Tracker die beste sei und habe es installiert. Danach konnte ich das Programm aufrufen, aber nichts einstellen. Dann fand ich den Hinweis, dass Tracker über eine graphische Oberfläche konfiguriert werden kann, zu finden unter "System -> Einstellungen -> Suche und Indizierung". Die sah bei mir ganz anders als auf den Screenshots aus. Ich habe alles so aktiviert, wie ich es für sinnvoll hielt. Wieder tat sich nichts. Dabei hätte ich nur den Satz "der Dienst wird automatisch beim Einloggen in die GNOME-Desktopumgebung gestartet" richtig lesen müssen, denn es bedeutete: Neustart.

Nach dem Neustart ging die Indizierung recht flott. Schon vorher hatte ich ein Deskbar Applet installiert und das Suche-Ikon erschien nun in der oberen Deskbar. Einmal mit der linken Maus drauf geklickt und das Indizieren begann. Es war sehr flott, sogar schneller als Google Desktop Search und nach einer Zigarettenpause war alles indiziert. Ob ich noch etwas installiert habe, erinnere ich nicht mehr, aber die Suche ging nun auch in Nautilus. Jedoch wurden bei einem einzelnen Begriff auch Bruchteile des Wortes gefunden und erst durch die Verwendung von Anführungszeichen konnte ich Dateien mit den exakten Begriffen finden.

Abfilmen

Das war schon das Thema in anderen Beiträgen zu Ubuntu gewesen. Da ich derzeit keine Möglichkeit habe, über DVB-T Filme aufzunehmen, habe ich einen Ausschnitt aus einem Film bei WDR als Screencast aufgenommen und dabei das Mikrofon vor die Lautsprecher "gehängt", um den Ton aufzunehmen. Ich konnte das Format *.ogv ändern, aber den Film nicht schneiden. Nach dem Hochladen zu youtube war ich auch zu blöd, das zu machen.

OpenOffice

Ein weiteres Problem mit OpenOffice (OO=entstand, als ich eine Textdatei mit Bildern im *.rtf Format abspeichern wollte, aber bei einem erneuten Aufruf der Datei die Bilder verschwunden waren. Auf dieser Seite fand ich im Ansatz eine Erklärung. In meiner Version von OO (3.2.) war nicht einfach ein Häkchen unter Extras -> Optionen -> Writer -> Ansicht -> Grafiken/Objekte zu setzen, sondern es waren zwei Haken unter Grafikausgabe für "Hardwarebeschleunigung" und "Antialiasing" gesetzt. Unter Bearbeiten konnte ich "Verknüpfen" nicht aktivieren. Ich habe sodann die Datei sowohl als *.rtf als auch als *.odt abgespeichert. Ohne Neustart des Systems war das Bild in beiden Dateien zu sehen, wobei *.rtf fast doppelt so groß war wie *.odt. Auch nach einem Neustart war eine Grafik in beiden Dateien zu sehen.

Sodann habe ich weitere Bilder eingefügt und nur unter *.rtf abgespeichert. Die Bilder waren (ohne Neustart) zu sehen, aber in einer Tabelle war ein Bild plötzlich über beide Spalten verteilt (und verzerrt). In den Fußnoten waren türkische Sonderzeichen "verhunzt" und auf sonderbare Weise war das komplett als "türkisch" markierte Dokument in den Fußzeilen plötzlich "chinesisch (einfach)". Nach diesem Beitrag könnte es an den Schriftarten liegen. Ich habe die Suche erst einmal aufgegeben und arbeite bei Google Text&Tabellen weiter.

Im Wiki von OO gibt es keine vernünftige Anleitung. Was hier steht ist Quatsch. Es sollte keine Verknüpfung hergestellt werden, da dabei nur ein Verweis, nicht aber das Bild eingebunden wird. Steuerzeichen zu aktivieren macht ebenfalls keinen Sinn. In OO 3.2. sind alle Einstellungen mit der rechten Maus vorzunehmen. Für mich wichtig:

  • keinen Umlauf aktivieren (bei Google Text & Tabellen ist das "fixiert" im Unterschied zu "inline"
  • Bild am Absatz lassen und vor allem
  • nicht in *.rtf sondern word200/xp (doc) oder *.odt abspeichern

Nachdem das Problem (auch ohne Bilder im Text) erneut auftrat, habe ich mich entschieden, nicht mehr *.rtf sondern *.doc zu nehmen, wenn andere eine Datei brauchen.

Scannen

Ubuntu hatte kein Problem meinen Drucker HP Officejet J4580 zu erkennen. Die Druckqualität war aber schlecht (Ränder blass oder verschmiert). Bei den Programmen zum Scannen, die ich unter Anwendungen-Grafik finde, ist XSane Image Scanning Program vielleicht komplex (im Sinne von "kann viel"), aber so lange wie die Einstellungen nicht klar definiert sind, gibt es doch eher Probleme. Bei mir waren das:

  • ich konnte immer nur einzelne Seiten scannen und brauchte ein Zusatzprogramm, um diese Scans in einer Datei zusammenzuführen
  • nach einer Reihe von Scans wurden nur Teile einer Seite erfasst (die Möglichkeit der Vorschau hatte sich "verabschiedet").

Der Simple Scan kennt hingegen nur das Format PDF. Ich kann aber über den Einzug mehrere Seiten nacheinander oder auch nach einzelnen Scans von dem Kopierglas diese als eine Datei abspeichern. Klares Plus für Simple Scan.

Ende März 2012 tauchte ein weiteres Problem auf. Simple Scan verabschiedete sich oft schon bei der ersten oder zweiten Seite eines 2. Scans von 6-8 Seiten starken Broschüren, die jeweils als Einzelseite auf die Scheibe gelegt werden mussten. Manchmal ging es nach einem Neustart weiter und manchmal aber auch nicht. Nach einiger Suche im Internet habe ich gscan2pdf installiert. Auch dieses Programm ist nicht besonders intuitiv, aber ich konnte bald mehrere Seite nacheinander scannen und als eine Datei abspeichern. Die Qualität war aber schlecht, weil freie Stellen als weiße Flecken erschienen, so habe mensch dort ein Band drüber geklebt.

Die Lösung hatte eine Jose Catre-Vandis eigentlich schon auf dieser Seite beschrieben, aber ich habe sie erst einmal nicht gefunden, weil mein Programm eben in Deutsch läuft. Deshalb soll das Ganze mal mit Bildern dargestellt werden.

Das Hauptfenster von xsane
Wichtig ist hierbei ist die Einstellung "Mehrseitig" (nicht zu verwechseln mit der Möglichkeit, sich ein Fenster für die Stapelliste anzeigen zu lassen). Bei der Einstellung "Standard Negativ" ist es wichtig, unter dem Symbolen das erste in der unteren Reihe ("invertierte Farben") anzuklicken.
Das Fenster von xsane, in dem die einzelnen Seiten eines Projekts gesammelt werden
Nachdem die Einstellung "Mehrseitig" gewählt wurde, öffnet sich der Dialog wie im Bild 2 dargestellt. Hier wurde schon ein Projekt erstellt und es ist zu sehen, dass auch die Seiten in dem Projekt zu einer Datei verarbeitet wurden. Hier ist wichtig, dass erst ein Projekt angelegt werden muss, am besten mit dem Namen, den die Datei am Ende erhalten soll. Dann wird eine Seite nach der anderen gescannt (wenn das über den Einzug macht, sollte nicht "Flachbett", sondern "ADF" eingestellt sein. Wenn alle Seiten eingelesen wurden, kann die Datei abgespeichert werden.

OmegaT

Das Paket für OmegaT, das unter den Programmen für Ubuntu ist (keine Ahnung seit welcher Version) ist 1.8, weil dies die letzte stabile Version genannt wurde. Die Beta-Versionen sind inzwischen bei 2.5 angelangt und im Prinzip auch stabil. Ich habe es irgendwie geschafft, die Version 2.3 als eine Verknüpfung auf mein Desktop zu legen, hatte aber wohl eine andere Anleitung als die hier, weil die ziemlich kompliziert aussieht. Ich habe es zwar geschafft, den Ordner zu finden, wo ich OmegaT 2.5 abgelegt hatte und konnte mit

cd .omegat2.5 

in der Verzeichnis wechseln, um dann den Befehl

java -jar OmegaT.jar 

laufen zu lassen. Das funktionierte ganz gut, aber alle Vorgänge laufen dann im Terminal. Mein Versuch, die Ordner umzubenennen, um 2.5 anstatt von 2.3 starten zu lassen, sind erst einmal schief gegangen. Zudem funktioniert meine Verknüpfung auf dem Desktop nicht mehr. Ich bin dann einem Tipp auf dieser Seite gefolgt. Dazu musste ich aber erst bei der Datei OmegaT.jar unter Eigenschaften die Datei ausführbar machen und angeben, dass sie mit Java 6 Runtime geöffnet wird. Ich konnte auch eine Verknüpfung anlegen und auf die Arbeitsfläche (Desktop) packen. Wenn ich von dort mit einem Doppelklick starte, dann wird kein Text für den Schnellstart angezeigt, aber das Programm scheint durchaus zu funktionieren.

Probleme im Mai 2011

Zuerst ging es um Zuschneiden von mp3-Dateien. Das geht mit dem mp3 Audio-Splitter, aber es müssen immer zwei Punkte gesetzt werden (also auch wenn ich ganz vorne anfangen oder ganz hinten aufhören will).

Die Transkription ist etwas schwerer. In den gängigen Programmen zum Abspielen von mp3 geht es nur schlecht vor und rückwärts. Die Google Suche brachte mich eigentlich immer zur "speech recognition" (was mit Türkisch kaum gehen wird, denke ich, nachdem ich unter Windows schon ellenlang gesucht hatte). Irgendwann fand ich dann das Programm "Transcriber", aber das wollte nicht laufen. Nach der entsprechenden Suche wurde mir gesagt, dass zwei Befehle nötig sind:

sudo ln -s /dev/snd /dev/sound
sudo ln -s /dev/dsp /dev/snd/dsp

Es tat sich aber immer noch nichts. Sodann verriet jemand, dass in Ubuntu 10.10 das Programm mit

padsp transcriber

gestartet werden muss. Eine Alternative war auf dieser Seite auch noch angegeben. Jedoch konnte ich die Einstellungen nicht so verändern, dass irgendwo die Zeiten eingeblendet wurde und der Vor- und Zurückspulen blieb reine Glückssache.

Dann stolperte ich über Express Sribe, für das es auch eine Version unter Linux gibt. Am Anfang war ich zu blöd, die herunter geladene Datei aus "shell script" zu erkennen und habe lange nach einer Lösung gesucht, das Teil zu installieren. Dabei werden diese Skripte einfach mit einem Doppelklick gestartet und sollten auf der Arbeitsfläche (unter windoofs als Desktop bekannt) vorhanden sein. Allerdings wollte dieses mir aus Windows bekannte Programm keine mp3 Dateien laden. Es schien, als werde nur die aus windoofs bekannte Endung *.wav erkannt. Auf dieser Seite haben ein paar Leute ähnliche Probleme beschrieben, obwohl es hier vor allem um den Einsatz von Hotkeys geht und keine Lösung für mein Problem bot. Es lag daher nahe, dass ich eine Frage im Forum stelle. Die Diskussion hier brachte nichts und könnte von mir nur erweitert werden. Die Suche nach "scribe" führte in der Regel auch auf Seiten zu einem Texteditor mit diesem Namen. Diese Frage zu Transcribe ist bisher ebenfalls ohne Antwort. Was diese Diskussion soll, habe ich nicht ganz verstanden. Mehr dazu habe ich im deutschen Forum nicht gefunden.

Ubuntu 11.04

Ende April 2011 wurde Ubuntu 11.04 (Natty Narwhal) veröffentlicht. Bei den fast täglichen Aktualisierungen unter Ubuntu stand auch immer wieder die Frage, ob ich nicht auf 11.04 "aufrüsten" wolle. In der dummen Annahme, dass meine Probleme mit den Programmen für Transkription verschwinden, habe ich als auf 11.04 aufgerüstet (anstatt es über eine CD erst einmal zu testen). Nun war fast alles anders als zuvor.

Besonders störend: die großen Schaltflächen links
  • Unter den riesigen Schaltflächen am linken Rand gibt es "Anwendungen" und "Orte", aber dann folgt eine Unterteilung auf dem Gesamtbildschirm, was das Navigieren viel umständlicher macht
  • Anstelle von OpenOffice ist nun Libre installiert
  • Im ursprünglichen Erscheinungsbild ist nicht erkenntlich, wo geöffnete Fenster (Anwendungen) sind
  • Viele Anwendungen wie Nautilus oder auch Gimp (selbst Firefox) haben nun die obere Befehlszeile in der oberen Leiste, aber auch erst dann, wenn im Programm ein Rechtsklick erfolgt ist

Der erste "Trick" war nun im Anmeldebildschirm (zu finden ganz rechts, wo "Ausschalten" und "Neu starten" steht) auf "Ubuntu Classic" umzustellen. Das zweite Problem war, dass Änderungen, die am System vorgenommen worden waren, nicht mit übernommen wurden, d.h. ich musste die "türkische Tastatur" (meine Änderung in Deutschland qwerty erst wieder herstellen. "Transcriber" hatte wieder die gleichen "Macken", die ich zuvor beseitigt hatte und "Express Scribe" wollte immer noch nicht laufen (erkannte nur *.wav und nicht *.mp3 ganz zu schweigen von den nicht funktionieren Hotkeys).

Ich stellte dann fest, dass sich die Diskussion im Forum (siehe oben) auf ein selbst gebasteltes Programm "Transcribe" bezog und versuchte es zu installieren. Wie im Form beschrieben, landete ich auf mehreren 404 (not found) Seiten und die direkte Installation scheiterte an fehlenden Abhängigkeiten (irgendwas mit Python). Die bessere Lösung wäre vielleicht, die stabile Version Ubuntu 10.04 zu installieren. Da ich mir aber unsicher bin, was passiert, wenn ich das Teil installiere, habe ich erst einmal darauf verzichtet. Also habe ich den Medienplayer VLC installiert. Hier kann verlangsamt werden und je um 10 Sekunden zurück gesprungen werden. Parallel dazu wird dann in Libre geschrieben.

Namen von Dateien in Liste schreiben

Der Tipp meines Neffen war schon älter, aber ich brauchte ihn noch einmal im August 2011. Mit folgendem "Befehl" werden die Namen aller in einem Verzeichnis vorhandenen Dateien und einiges mehr (Berechtigungen, Dateigröße, Datum der Erstellung) in eine Textdatei geschrieben.

cd
ls -lR ordner/ > ~/dir-output.txt

Erklärung: mit cd (change directory) geht es in das /home/user/ Verzeichnis. "ls" steht für "list". "l" steht für "long" und kann ausgelassen werden, wenn nur der Name gebraucht wird. Das gilt auch für "R" = (recursive), womit Unterverzeichnisse angezeigt werden. Das ">" leitet die Textausgabe um. Hier wurde die Datei ~/output.txt genannt. Das "~" steht für das Verzeichnis /home/user.

winmail.dat sichtbar machen

Ich lasse die Anleitung in Englisch: The winmail.dat file is a container file format used by Microsoft Outlook to send attachments in richtext formatted emails. To open winmail.dat on Linux, use the tnef utility.

Installation: sudo apt-get install tnef

Usage: Open a shell window, navigate to the directory where the winmail.dat file is saved, then execute the command:

tnef winmail.dat

to extract all files that are stored in the winmail.dat into the current directory.

Firefox 6.0.2

Diese am 12.09.2011 installierte Version hatte plötzlich unter Anzeige nicht mehr die Möglichkeit, dass ich mir den Quelltext anzeigen lasse. Das war schon mal wichtig, wenn bestimmte Seiten das Kopieren von Text nicht erlaubten. Der einfache Weg ist die Tastenkombination

STRG+U

Alternativ ist es auch möglich, die URL zu kopieren und sich dann online HTML in Text verwandeln zu lassen. Das funktioniert z.B. unter http://cgi.w3.org/cgi-bin/html2txt

Weitere Tipps

Auch 2012 gingen die Probleme weiter. Mir gefiel LibreOffice nicht und ich wollte auf eine alte Version von OpenOffice (OO) umsteigen.

Ältere Versionen von Programmen installieren

Zuerst müssen ältere Versionen deinstalliert werden. Das geschieht in Synaptic. Dann geht es im Terminal weiter (hier beschrieben). Ich hatte ein paar Probleme mit dem Ändern der Namen, weil ich nicht en_US sondern .de und 3.3 anstelle von 3.2 von OO installieren wollte. Danach klappte die Sache zwar, aber ich hatte immer noch keine Möglichkeit einen Text direkt in MediaWiki Format zu speichern. Nur die Tabellen sahen wieder vernünftig aus.